Architektur und Kunst im Einklang. Im Herzen der Stadt Kempten entstand inmitten denkmalgeschützter Gebäude die neue Hauptstelle der Sparkasse Allgäu. Der kraftvolle, klar strukturierte Baukörper fügt sich wie selbstverständlich in das historische Umfeld ein. Von gelungener Integration zeugt auch das offene Innenraumkonzept, indem die zur Gliederung eingesetzten Glastrennwände Kunst zum integralen Bestandteil der Innenarchitektur werden lassen.
Dem Wunsch nach Transparenz und einer hohen Aufenthaltsqualität wurde durch offene Raumstrukturen entsprochen. Die komplexen Anforderungen an Aufbau und Funktionalität der Glaswände erfüllte Strähle mit seinem zweischalig aufgebauten System 2300, das sich neben seiner eleganten flächenbündigen Verglasung durch besondere Flexibilität auszeichnet. Außer schalldämmender Wirkung leisten die Glaswände durch Integration von mikroperforierten Wandabsorbern einen wichtigen Beitrag zur Schalldämpfung.
Neben städtebaulicher Feinabstimmung und räumlicher Organisation beschäftigten sich die Architekten von Auer Weber bereits in einer frühen Planungs- und Entwurfsphase mit der Einbindung zeitgenössischer Kunst in den Sparkassen-Neubau. Dem Gebäudeentwurf und den Besonderheiten der vier Bürogeschosse entsprach die Berliner Künstlerin Brigitte Waldach mit ihren Landschaftsmotiven und Texten unter dem Leitthema „Die Innenwelt der Außenwelt“. Sie erlaubten die Glastrennwände unmittelbar für die Inszenierung zu nutzen und damit die Kunst mit der Architektur zu verschmelzen.
Je ein Motiv gliedert die jeweiligen Bereiche in den Etagen. Die geschlossenen Besprechungsräume auf den drei Etagen werden durch das Motiv der Text-Wolken von dem Baummotiv der Open-Space-Räume unterschieden. Diese stehen als Symbol für das gedachte und gesprochene Wort und sind auf jeder Glaswand neu und anders zusammengesetzt.
Für die Vorstandsbüros im vierten Obergeschoss wählte die Künstlerin das Motiv der Wiese aus, das die dortigen Glaswände bis zur Mitte bedeckt und hier indirekt eine Diskretionszone entstehen lässt. Das Wechselverhältnis zwischen Diskretion und Transparenz zieht sich wie ein roter Faden durch die Gesamtgestaltung der vier Bürogeschosse.
Die Motive wurden mit keramischen Farben als Digitaldruck auf die Glasflächen aufgebracht und dann eingebrannt. Im Vorfeld arbeiteten die Künstlerin, die Architekten und die Projektverantwortlichen von Strähle eng zusammen, um die Komposition der Motive und insbesondere die Lauflänge der Schriften optimal an die unterschiedlichen Formate der Glasflächen anzupassen. Die architektonisch und künstlerisch gestalteten Räume eröffnen den Mitarbeitern immer wieder neue Perspektiven.
http://waldach.com/die-innenwelt-der-aussenwelt/